Steigende Kraftstoff- und Heizölpreise sind Zeichen sinkender Rohstoffreserven
"Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler glaubt steigenden Benzinpreisen mit einem organisierten Preisvergleich begegnen zu können", kritisiert der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller. "Abgesehen davon, dass dies eine naive Sicht der Marktmacht großer Ölkonzerne ist, hat der FDP die eigentliche Ursache für die steigenden Kraftstoff- und Heizölpreise nicht erkannt. Die Zeiten der großen Mengen an hochwertigem, preisgünstigem und leicht abbaubarem Öl, welche die letzten 50 Jahre geprägt haben, sind vorbei."
Seit dem World Energy Outlook 2010 geht die Internationale Energieagentur davon aus, dass der Höhepunkt der Ölförderung zwischen 2006 und 2008 erreicht wurde. Dies wird auch von Untersuchungen der Vereinten Nationen (JODI-Zahlen) und der amerikanischen Energieagentur bestätigt. Die Zahlen haben sich in der Zwischenzeit erhärtet:
Der World Energy Outlook 2012 bestätigt Peak-Oil für das Jahr 2008 und korrigiert seine früheren Angaben der erwarteten Ölfördermengen für 2020 und 2035 weiter nach unten. Die monatlichen JODI-Erhebungen kommen sogar zu dem Ergebnis, dass die Produktion bereits sinkt. "Wir erleben also einen tiefen Einschnitt und da ist die Reaktion des Bundeswirtschaftsministers nichts anderes als das Wedeln mit der Fliegenklatsche gegen einen Elefanten", so Müller.
Die Zeit von Easy Oil ist vorbei. Das Endspiel um die knapper werdende Förderung hat begonnen und die sogenannten Alternativen sind ökologisch problematisch, mit hohen CO2-Emissionen verbunden und würden auch nur einen kurzen Zeitraum helfen.
Wir kommen nicht daran vorbei: Das fossile Zeitalter geht zu Ende. Wer am bisherigen System festhält, muss von steigenden Öl- und Kraftstoffpreisen ausgehen. Autofahren wird dann zum Luxus und Welt und Gesellschaften spalten. In dieser schwierigen Situation versagt die Politik.
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