Wie drei hessische NaturFreunde für unsere Geschichte und Kultur stehen
Immer wieder müssen wir aufzeigen, warum wir NaturFreunde sind, warum wir unsere Tradition bewahren wollen und warum unser Verband sowohl heute als auch in Zukunft wichtig ist. Die Geschichte belegt die Bedeutung der NaturFreunde allemal, schließlich waren wir die frühen Vorläufer der modernen Friedens- und Umweltbewegung. Seit unserer Gründung vertreten wir eine emanzipatorische und pazifistische Kultur. Das unterscheidet uns auch von anderen Verbänden, darauf sind wir stolz.
Auch deshalb sind die drei hessischen NaturFreunde Jürgen Lamprecht, Manfred Geiss und Arno Enzmann seit Jahren bei uns aktiv. Sie sind davon überzeugt, dass die NaturFreunde nicht nur ein Freizeit- und Wanderverband sind, nicht nur ein Umweltverband, nicht nur ein Sportverband, sondern für eine soziale Kultur stehen, deren Programm und Geschichte die sozial-ökologische Gestaltung der Gesellschaft ist.
Die NaturFreunde verfolgen ein solidarisches Lebensgefühl, das mehr Demokratie, mehr soziale Gerechtigkeit und mehr Nachhaltigkeit verwirklichen will. Unser Verband übernimmt Verantwortung für den Schutz der Natur und für den Zusammenhalt der Gesellschaft, beides gehört für uns zusammen. Denn wir sind ein Verband der Nachhaltigkeit. Wie Jürgen, Manfred und Arno glauben wir an die großen Potenziale, die in den Menschen stecken, um ein gutes und solidarisches Leben zu verwirklichen.
Es ist kein Zufall, dass die drei bei den NaturFreunden sind. Sie sind bei uns, weil sie nicht den unkritischen Wachstumsglauben teilen, weil sie Solidarität sowohl mit finanziell Schwachen als auch mit der ausgebeuteten Natur einfordern, weil sie sich für Frieden und Abrüstung einsetzen. Aus diesem radikal demokratischen Verständnis entwickeln sie ihre Kraft und machen praktisch erlebbar, dass ein gutes Leben für alle möglich ist. Vorbilder für die drei Hessen waren so wunderbare NaturFreunde wie Fritz Amann, Herbert Faller, Fritz Lamm und Klaus Vack – allesamt Aufklärer, Vordenker und undogmatische Sozialisten. Sie ließen sich das Denken nicht von anderen abnehmen. Auch das zeichnet die NaturFreunde aus.
Jürgen, Landesvorsitzender in Hessen, arbeitete von Anfang an für den Schutz der natürlichen Mitwelt und spricht für die Lärmgeschädigten am Frankfurter Flughafen. Manfred, geprägt vom kritischen Geist Theodor Adornos, setzt sich ein für Kultur und Bildung für alle. Arno als DGB-Regionalvorsitzender steht für ein enges Bündnis von Gewerkschaften und Umweltverbänden, von Arbeit und Umwelt. Alle drei streiten für Frieden und Abrüstung und gegen die alte und neue Rechte. Sie sind weit über die NaturFreunde hinaus aktiv und anerkannt.
Wir NaturFreunde wollen in den nächsten drei Jahren wieder auf 100.000 Mitglieder kommen, die sich für die soziale und ökologische Gestaltung der Transformation einsetzen, die große Aufgabe unserer Zeit. Jürgen, Manfred und Arno werden dabei mithelfen, auch wenn sie nun – leider – aus dem Vorstand der hessischen NaturFreunde ausscheiden.
Michael Müller
Bundesvorsitzender NaturFreunde Deutschlands